PROJEKTE

 

 

 

KINDHEITSTRAUMA-TELEFONHOTLINE

ein Performance-Projekt über den Anfang unseres Endes

Über eine Ausschreibung werden Menschen aufgefordert, eine Sprachnachricht zu hinterlassen, in der sie von einem Trauma aus ihrer Kindheit erzählen. Worum es genau geht, bleibt vollkommen offen – einen Traum, ein Erlebnis, einen Menschen, eine Krankheit, einen Ort … Diese Nachrichten werden den Ausgangspunkt für sowohl eine Soundcollage als auch eine choreographierte Performance bilden, die die Geschichten, Figuren, sensorische Motive und weitere Elemente und Details der erzählten Traumata aufgreifen.

Konzept/künstlerische Leitung: Nick Hauser
Sound/Musik: Uwe Seiler
Dramaturgie: Sara Noori
Regie/Choreographie: Sarah Brand
dramaturgische Beratung: Chris Michalski

 

 

 

ANGST DEINES LEBENS

Zwischen September 2014 und Oktober 2017 hat das Nachsteller Kollektiv möglichst unterschiedliche Menschen eingeladen, von ihren heimlichen Ängsten zu erzählen. Wir haben Schulen, Turnhallen, Seniorenheime und sogar Bankfilialen besucht. Wir waren bei Zirkusvorstellungen, Ü40-Partys und Kegelturniere. Wir sind auf die Straße gegangen und waren bei der 32. Chaos Computer Conference (32C3), wo wir eine partizipative Performance vor der Halle abgehalten haben. An all diesen und noch mehr Orten haben Menschen uns erzählt, was ihnen (heimlich) Angst macht. Aus diesen Aussagen entstand die Vorlage für vier Performances in öffentlichen Räumen, die im Herbst 2018 (Lene-Voigt-Park/Leipzig und vor dem Stadion der Freundschaft/Grimma) und Frühjahr 2019 (vor dem Neustädter Bahnhof/Dresden und Parkhaus ZOB/Kiel) stattgefunden haben.

Eine Publikation zum Projekt ist zurzeit in Vorbereitung.

Konzept: Nick Hauser
Textzusammenstellung und Dramaturgie: Chris Michalski
Choreographie und Soundkonzept: Sarah Brand
Performance: Sulawesi Effata, Peter Reinhardt, Stanislaw Borokowski, Rike Sachun
Bühnenbild: Karsten Schwarz

 

 

 

UPSTATE

ist eine fotografische Langzeitstudie von Okaloosa County im Norden des US-amerikanischen Bundesstaates Florida. Seit dem Jahr 2007 wird alle zwei Jahre ein/e Mitwirkende/r des Kollektivs zufällig ausgewählt, um sich drei Wochen lang in der Stadt Crestview, dem Verwaltungssitz des Countys, aufzuhalten und die Studie fortzusetzen. Eine Minolta SR-T-101 sowie ein Vorrat an Farbfilmrollen werden zur Verfügung gestellt, womit ausschließlich zu fotografieren ist. Weitere Regeln: Es darf nur innerhalb der Grenzen von Okaloosa fotografiert werden und es sollen möglichst keine Menschen abgebildet werden, da es sich vor allem um eine Landschaftsstudie handelt.

Eine Buchpublikation ist für das Jahr 2027 nach dem abschließenden Aufenthalt geplant. Chris Michalski kuratiert das Projekt. Bis jetzt haben die folgenden Mitwirkenden am Projekt teilgenommen: agnès hoffmann, Giorgios Mithridates, Rike Sachun, Soñia Casestre, Maria Sulamith, Kyrill Antar, Sulawesi Effata.

Einige Bilder aus der Reihe.

 

 

 

LOS

ist eine Livehörspiel-Performance, aus der ein zweiteiliges Künstlerbuch später entstand. Grundlage für die Performance und das Buch waren die Aussagen von Geflüchteten, die zwischen 2012 und 2015 nach Deutschland gekommen sind, um Krieg, Elend und/oder Verfolgung zu entkommen. Die Gespräche wurden im Rahmen eines Deutschkurses in einer Gemeinschaftsunterkunft in Torgau (Sachsen) geführt. Dabei haben die Geflüchteten von ihren Erlebnissen auf der Flucht und ihren ersten Tagen in Europa bzw. Deutschland erzählt. Die Performance wurde im Frühjahr 2016 an öffentlichen Orten in Leipzig und Umgebung aufgeführt.

Regie: Giorgios Mithridates
Textzusammenstellung und Dramaturgie: Chris Michalski
Tontechnik: Uwe Seiler

 

 

 

REGELWERK

eine wiederholte kollektive Pop-up-Performance

Die Aktionen begannen mit einem Aufruf über die sozialen Medien, sich am Abend zu einem Waschsalon (jedes Mal unterschiedlich) zu begeben. Dabei wurde man gebeten, zwei Sachen mitzubringen: ein dreckiges Kleidungsstück und eine selbst erfundene Regel, die eine Rolle in der eigenen Lebensführung spielt. Zum Rhythmus der sich drehenden Waschmaschinen- und Trocknertrommeln wurden die Leitsätze der Besucher*innen vorgetragen, getanzt und gemimt. Aus den Performances, die in einem Fall mit der Räumung des Waschsalons durch die Polizei endete, entstand das Konzeptbuch 11 Regeln*.

Konzeption und Organisation: Kyrill Antar, Ulli Benedikt, Holok Mitram
mit den Studierenden des Deutschen Literaturinstituts Leipzig

* 11 Regeln wurde später vom Komponisten Rafael Soto unter dem Titel „Dekalog“ vertont. Das Stück wurde am 8. November 2013 im Gewandhaus Leipzig durch das MDR Rundfunkchor uraufgeführt.

 

 

 

LIEBE UNENDLICHKEIT

ist eine fortlaufende fotografische Untersuchung der Verkehrs-, Kommunikations- und Energietransportinfrastrukturen, die die mitteleuropäische und vor allem die bundesdeutsche Landschaft dominieren. Diese Infrastrukturen scheinen der Gegenstand einer kollektiven Obsession zu sein, da deren Ausweitung kein vorhersehbares Ende kennt. Vielmehr scheint ihre endlose Multiplizierung eine unbestreitbare Notwendigkeit zu haben. Wir leben neben, unter und in diesen Infrastrukturen. Sie gestalten die Umgebung, in der wir scheinbar immer weiter schrumpfenden Menschen uns zu behaupten versuchen.

Das Projekt wird kollektiv kuratiert.

Einige Bilder aus der Reihe.

 

 

16:1

Was passiert, wenn ein vierjähriges Kind fast einen ganzen Tag lang in einem Haus mit einer Kamera und seinem 16 Monate alten Bruder aus Versehen eingesperrt wird. (Niemand ist zu Schaden gekommen.)

Einige Bilder vom Vorfall.